Grüner Tee, Koffein und L-Theanin: Natürlicher Helfer bei ADHS?

Grüner Tee ist ein beliebtes Getränk mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen. Besonders spannend sind die Effekte seiner Inhaltsstoffe L-Theanin und Koffein, die in Studien vielversprechende Wirkungen auf Stress, Konzentration und Aufmerksamkeit gezeigt haben – Themen, die für Menschen mit ADHS besonders relevant sind. Sogar Taylor Swift scheint drauf zu schwören! Das schauen wir uns genauer an!
In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie diese Stoffe wirken, welcher Tee am besten geeignet ist, und wie man grünen Tee sinnvoll im Alltag einsetzen kann.

Welcher Tee hilft bei ADHS?

Grüner Tee, vor allem hochwertiger Tee wie Matcha oder Sencha, ist eine natürliche Option, um die Konzentration zu verbessern und Stress zu reduzieren. Der Schlüssel liegt in der Kombination seiner beiden Hauptbestandteile:

1. L-Theanin – Eine Aminosäure, die beruhigend wirkt, ohne müde zu machen.
2. Koffein – Ein Stimulans, das Wachheit und Aufmerksamkeit fördert.

Die Kombination dieser beiden Stoffe macht grünen Tee so besonders. Studien zeigen, dass diese beiden Substanzen synergistisch wirken: Während Koffein wach macht, sorgt L-Theanin dafür, dass man ruhig und fokussiert bleibt, ohne nervös zu werden (Kahathuduwa et al., 2020).

Was bewirkt L-Theanin mit Koffein im Gehirn?

Die Wirkung von L-Theanin:

• Fördert Entspannung und Konzentration: L-Theanin steigert die Produktion von Alpha-Gehirnwellen, die mit einem Zustand entspannter Wachheit verbunden sind (Sakamoto et al., 2019).
• Moduliert Neurotransmitter: Es erhöht den Dopamin- und Serotoninspiegel, wichtige Botenstoffe für Stimmung und Fokus (Yokogoshi et al., 1998).
• Reguliert Stressreaktionen: L-Theanin kann Stresshormone wie Cortisol senken und den Blutdruck stabilisieren (Unno et al., 2017).

Warum ist die Kombination mit Koffein so effektiv?

• Bessere Konzentration: Koffein allein kann Unruhe oder Nervosität verursachen. L-Theanin mildert diese Nebenwirkungen und ermöglicht eine klare, anhaltende Fokussierung.
• Verbesserte kognitive Leistung: Die Kombination fördert gezielte Aufmerksamkeit und verringert das Umherschweifen der Gedanken – ein häufiges Problem bei ADHS (Kahathuduwa et al., 2020).

In einer Studie wurde gezeigt, dass 200 mg L-Theanin zusammen mit 50 mg Koffein (entspricht etwa 2 Tassen grünem Tee) die Leistung bei Aufgaben zur Aufmerksamkeit und Impulskontrolle deutlich verbessern können (Baba et al., 2021).

Ist grüner Tee gut für die Konzentration?

Ja, grüner Tee ist besonders gut für die Konzentration geeignet. Studien zeigen, dass die Kombination aus L-Theanin und Koffein hilft, die Aufmerksamkeit zu steigern, ohne nervös oder „überdreht“ zu werden. Menschen mit ADHS, die häufig Schwierigkeiten mit Fokus und impulsivem Verhalten haben, könnten davon profitieren.

Wie groß ist der Effekt?
Die Verbesserungen sind moderat, aber spürbar. Sie reichen aus, um alltägliche Aufgaben besser zu bewältigen, besonders solche, die ein längeres, fokussiertes Arbeiten erfordern.

Welche Tees sind gut bei ADHS?

Für die besten Effekte sollten Sie auf hochwertigen grünen Tee setzen. Einige Sorten, die sich besonders gut eignen:

• Matcha: Enthält sehr hohe Konzentrationen von L-Theanin und Koffein, da das gesamte Teeblatt zu feinem Pulver gemahlen wird.
• Sencha: Eine beliebte Grünteesorte mit einem ausgewogenen Verhältnis von L-Theanin und Koffein.
• Gyokuro: Dieser Tee wird im Schatten angebaut und enthält dadurch mehr L-Theanin.

Achten Sie darauf, keinen stark entkoffeinierten Tee zu verwenden, da Koffein für die synergistische Wirkung wichtig ist.

Wann darf man keinen grünen Tee trinken?

Grüner Tee ist für die meisten Menschen sicher, sollte jedoch in einigen Fällen mit Vorsicht konsumiert werden:

1. Empfindlichkeit gegenüber Koffein: Wenn Sie auf Koffein empfindlich reagieren, trinken Sie Tee besser am Vormittag, um Schlafprobleme zu vermeiden.
2. Schlafstörungen: Vermeiden Sie grünen Tee spät am Abend, da das enthaltene Koffein den Schlaf beeinträchtigen kann.
3. Medikamenteneinnahme: Grüner Tee kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen. Bei Unsicherheiten sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
4. Schwangerschaft: Wenn Sie schwanger sind, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Ist L-Theanin gut gegen ADHS?

L-Theanin ist kein Heilmittel, aber es kann eine sinnvolle Unterstützung bei ADHS sein. Studien haben gezeigt, dass es helfen kann:

• Impulsivität zu reduzieren: Es verbessert die inhibitorische Kontrolle, also die Fähigkeit, innezuhalten und Entscheidungen zu überdenken (Kahathuduwa et al., 2020). Alternativ kann man auch therapeutisch an der Impulsivität arbeiten.
• Stress abzubauen: Es wirkt beruhigend und stressreduzierend, ohne zu sedieren (Sakamoto et al., 2019).
• Den Schlaf zu verbessern: 400 mg L-Theanin pro Tag haben in einer Studie die Schlafqualität von Jungen mit ADHS signifikant verbessert (Lyon et al., 2011).

Wie viel grünen Tee sollte man trinken?

Um von den Vorteilen zu profitieren, sollten Sie etwa 2–3 Tassen grünen Tee pro Tag trinken. Das entspricht etwa 200 mg L-Theanin und 50–100 mg Koffein, abhängig von der Teesorte.

Falls Sie nicht so viel Tee trinken möchten, können Sie auch L-Theanin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Studien empfehlen Dosen von 200–400 mg pro Tag, die gut verträglich sind (Lopes Sakamoto et al., 2019).

Fazit: Natürliche Unterstützung durch grünen Tee

Grüner Tee ist eine natürliche, sanfte Unterstützung für Menschen mit ADHS. Die Kombination von L-Theanin und Koffein kann helfen, Stress zu reduzieren, die Konzentration zu steigern und impulsives Verhalten zu mildern. Besonders hochwertiger Tee wie Matcha oder Sencha eignet sich gut.

Wenn Sie mit ADHS zu kämpfen haben, könnten 2–3 Tassen grüner Tee am Tag ein einfacher und effektiver Schritt sein, um Ihren Alltag besser zu bewältigen. Probieren Sie es aus – vielleicht ist dies genau die Unterstützung, die Sie brauchen!